Präsentation des Projektes
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BR ABENDSCHAU - DER SÜDEN | 09.11.2018
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MÄNNER UND FRAUEN BRAUCHEN SICH
Abendzeitung, Vorankündigung | 09.11.2018 <link file:4199 _blank internal link in current>download
Auch 100 Jahre nach der gesetzlichen Gleichstellung von Mann und Frau gibt es noch viel zu tun – gerade in der Musik. Nach wie vor werden nahezu ausschließlich Kompositionen von Männern aufgeführt. Dirigentinnen sind noch immer die Ausnahme. Das Jubiläum „100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland“ feiert am Sonntag ein Konzert im Gasteig – mit einem ausschließlich weiblich besetzten Projektorchester…
EIN GANZ KLASSISCHER MÄDELSABEND
Abendzeitung | 13.11.2018 <link https: www.abendzeitung-muenchen.de inhalt.gasteig-starke-frauen-mit-kristiina-poska.d6a585c1-d5bf-4851-b690-16e66e210656.html _blank internal link in current>download
Wenn Musik erklingt, stellt sie nur sich selbst dar. Geschlecht, Herkunft, Alter, Body Mass Index und all die anderen Kriterien, nach denen Menschen unterschieden werden können, sind unhörbar. Es muss also explizit dazugesagt werden, wenn das Europamusicale Frauenorchester unter Kristiina Poska einen Abend mit Werken von Komponistinnen und der Solistin Lauma Skride gestaltet.
Dieses Festkonzert feiert unter dem Titel „Starke Frauen“ das Jubiläum „100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland“. Der Münchener Konzertverein hat in die Gasteig-Philharmonie geladen und als Schirmherrin Bundeskanzlerin Angela Merkel gewonnen. Bayerns Familienministerin Kerstin Schreyer und die Gleichstellungsbeauftragte im Bundesfamilienministerium Christine Morgenstern sprechen einführende „schon viel erreicht – noch viel zu tun“-Sätze.
Frauen sichtbar machen
Kristiina Poska lässt die Musik sprechen. Sofia Gubaidulinas „Fairytale Poem“ von 1971 ist eine feenflügelzarte kleine Tondichtung. Poska legt in ihrem präzisen Dirigat die feinen Strukturen frei. Voller Emotion folgt Clara Schumanns Klavierkonzert. Pianistin Lauma Skride führt im Mittelsatz in einen nachdenklichen, berührenden Dialog mit dem Cello.
Das Orchester findet im dritten Stück des Abends zu seiner besten Form. Die Musikerinnen haben sich nur für dieses Konzert zusammengetan, sie spielen sonst in anderen Orchestern. Poska dirigiert prägnant und engagiert, hilft über Klippen und baut in Emilie Mayers moll-gewichtiger 5. Symphonie Spannung auf, die in einen dramatischen Schlusssatz mündet. Anders als Clara Schumann (1819-1896), die etwa auf dem 100-Mark-Schein verewigt wurde, ist Mayer (1812-1882) in Vergessenheit geraten und wird gerade wiederentdeckt.
Während die Ehrengäste aufspringen und damit stehende Ovationen provozieren, bleibt die Frage: Ein Frauenkonzert - muss das sein? Allein die Existenz der Frage gibt schon die Antwort: Ja. Weil es darum geht, Frauen sichtbar zu machen. Sie musizieren, dirigieren und komponieren nicht anders als Männer oder gemeinsam mit Männern. Aber solange ein Konzertabend, in dessen Programmheft nur Männernamen auftauchen, Normalität ist und nicht mit „Starke Männer“ überschrieben wird, brauchen Leistungen von Frauen ein Forum. Für die „Zuhörer*innen“. Der Musik ist es gleich.
Gesellschaftskolumne: Menschen
TZ | 13.11.2018 <link file:4200 _blank internal link in current>download
... Weniger romantisch war der Anlass des Festkonzerts Starke Frauen. Galt es doch, 100 Jahre Frauenwahlrecht zu feiern - mit Musikstücken, komponiert von Frauen und gespielt von Frauen, dem Europamusicale Frauenorchester. Der Münchener Konzertverein setzte Werke von Clara Schumann und Emilie Mayer auf das Programm - unter der Leitung der estnischen Dirigentin Kristiina Poska. „Wir hatten nur zwei Tage zum Zusammenfinden“ sagte die Dirigentin. „Aber die Liebe zur Musik hat es uns leicht gemacht.“ ...
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Lauma Skride Klavier | EUROPAMUSICALE Frauenorchester | Kristiina Poska Dirigentin
Grußwort: Bayer. Staatsministerin Kerstin Schreyer, MdL
Festkomitee:
Prof. Susanne Porsche (Vorsitzende) | Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner | Ilse Aigner | Prof. Dr. med. Marion Kiechle | Regine Sixt
Starke Frauen in der Musik hat es immer gegeben, allen Widerständen zum Trotz. Als vor ca. 100 Jahren ernsthaft aufgerufen wurde Frauenorchester zu gründen, war es eine Verzweiflungstat, da Musikerinnen zwar in den Musikhochschulen ausgebildet wurden, aber die Orchester keine Frauen einstellten. Hundert Jahre später, 1997 brachen die Wiener Philharmoniker nach weltweitem Protest ihre Tradition als reiner Männerverein öffentlich aufzutreten. Ihre Frauenquote lag 2006 bei 0,86 %. Auch die Berliner Philharmoniker, die 1982 erstmals Madeleine Caruzzo als erste Geige aufnahmen, hatten ein Jahr später mit der Klarinettistin Sabine Meyer ihren Skandal im Kampf um die Geschlechtergleichheit. Ähnliche Formen der Diskriminierung fanden in fast allen hoch bezahlten Orchestern statt.
Heute sieht die Situation für Frauen deutlich besser aus, aber von Gleichberechtigung kann noch lange keine Rede sein wie die Studie des Deutschen Kulturrats mit Unterstützung von Staatsministerin Prof. Monika Grütters aus dem Jahr 2016 dokumentiert. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Zahl der weiblichen Studierenden, in den Männerdomänen, Dirigieren und Komposition zwar zunimmt (30%), aber Frauen im Beruf, bei der Vergabe von Stipendien, Kompositionsaufträgen, der Vergabe von Posten als Generalmusikdirektorin oder Professorinnen weiterhin unterrepräsentiert sind (10 % und weniger). Welche hochsubventionierten Orchester spielen Kompositionen von Frauen?
Die bei Hamburg lebende Sofia Gubaidulina ist die Grand Dame der Neuen Musik. Die bedeutendste Komponistin Russlands der Gegenwart ist eine Klangkünstlerin, die mit ungewöhnlichen Besetzungen verschiedene Traditionen und Inspirationsquellen verknüpft. Clara Schumanns Klavierkonzert in a-Moll braucht den Vergleich zu dem ihres Mannes Robert Schumann nicht zu scheuen. Warum wird es so selten gespielt? Erst zum 200. Geburtstag der berühmten Pianistin im kommenden Jahr scheint das Interesse an Clara Wieck zu wachsen, die neben einer profunden Klavierausbildung auch das Rüstzeug zur Komposition erhielt. Als „weiblichen Beethoven“ haben Zeitgenossen Emilie Mayer gefeiert. Über die Grenzen Berlins berühmt wurde sie mit ihrer Kammermusik sowie mit groß besetzen Symphonien und Orchesterwerken. Die Philharmonische Gesellschaft München ernannte sie zum Ehrenmitglied.
Sofia Gubaidulina (*1931) „Märchenpoem“ („Fairytale Poem") für Orchester ( 1971)
Clara Schumann (1819-1896) 1. Klavierkonzert op. 7 a-Moll (1835)
Emilie Mayer (1812-1883) Symphonie Nr. 7 f-Moll (1862)