Jochen Kupfer Bassbariton
Finghin Collins Klavier
"Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh’ ich wieder aus" – mit diesen Versen von Wilhelm Müller beginnt die Winterreise, einer der bekanntesten Liederzyklen der Romantik, entstanden 1827, ein Jahr vor Schuberts Tod.
Schubert selbst kündigte die Lieder seinen Freunden bei einer seiner Schubertiaden als einen "Zyklus schauerlicher Lieder" an und bekannte "...mir gefallen diese Lieder mehr als alle, und sie werden auch euch noch gefallen."
Auf den 24 Stationen seines Weges ist der Wanderer starken Stimmungsgegensätzen von überschwänglicher Freude bis hin zu hoffnungsloser Verzweiflung ausgesetzt.
Die "Geschichte" endet damit, dass der Wanderer dem Leiermann – poetische Umschreibung für den Tod – begegnet, der von niemandem beachtet frierend seine Leier dreht. Mit der Frage "Willst zu meinen Liedern deine Leier dreh’n?" endet die Winterreise - eine Reise, die dem Zuhörer immer neue Deutungsmöglichkeiten eröffnet und ihn auf eine ganz eigene, individuelle innere Reise mitnimmt.
Franz Schubert "Winterreise" Liederzyklus op. 89 D 911, Text: Wilhelm Müller